Drucken

2. Verzicht auf stabile Rückwände


 

           
  Das gesamte Gewicht der Bildplatte plus die Zugkräfte durch Temperaturveränderungen müssen von der vergleichsweise geringen Fläche des Rückrahmens bzw. der Aufhängeklebebleche getragen werden.
Eigentlich ist dies problemlos machbar, sofern eine stabile Rückwand für eine gleichmäßige, flächige Verteilung der Kräfte sorgt.

Fehlt diese Rückwand, hängt die gesamte Last an einer kleinen Fläche der Rückseite des Acrylglases. Dafür sind die Adhäsionskräfte der Druckfarbe bzw. der rückseitigen Kaschierfolie nicht ausgelegt. Es kann zu partiellen Ablösungen - sichtbar durch z.B. Bläschenbildung - kommen. Das Bild ist irreparabel beschädigt.
 
     
  Acryl_Abloesung_1r_k          Acryl_Abloesung_2r_k  
     
 

Ab einer Kantenlänge von ca. 1.000 mm beginnen nun noch Kräfte sichtbar zu wirken, die aus den unterschiedlichen Längenausdehnungskoeffizenten von Acrylglas und Aluminiumrahmen resultieren.

 

Aus diesen Gründen raten wir zur Verwendung von starren Rückwänden.

 
     

 

 

           
  Vorschlag für alle Formate:  
 

Sandwich aus Acrylglas und PVC-Platte

  • PVC-Platten, wie z.B. Forex gibt es in Stärken von z.B. 1,0 mm / 2,0 mm / 3,0 mm und in verschiedenen Farben.
  • Sie sind günstiger als Acrylglas oder Aluverbundplatten und lassen sich relativ einfach zuschneiden und sehr gut verkleben.
  • Diese Platten können Sie vollflächig mit doppelseitiger Klebefolie beziehen (Rollenlaminator) und dann auf die Rückseite des Acrylglasbildes aufkleben.
     

Vorteile: PVC-Platten und Acrylgläser haben ähnliche Längenausdehnungskoeffizienten, sehr gute Verklebbarkeit der Aufhängetechnik, relativ günstig, schöne Optik

Nachteile: wenig Stabilisierung der Acrylglasplatte

 
     

 

 

           
  Vorschlag für Kleinformate  
 

Sandwich aus Acrylglas und Karton

  • Für Acryglasbilder bis 4 mm Stärke und einem Format bis etwa DIN A1 empfehlen wir "Self Adhesiv Mounting Boards", die es in Stärken von 0,8 und 1,4 mm und Formaten bis ca. 90 x 120 cm gibt.
  • Diese selbstklebenden Kartons lassen sich schnell auf die Rückseite aufkleben und mit einem Cuttermesser sauber am Glasrand schneiden.


Vorteile: schnell zu verarbeiten, preiswert, gute Verklebbarkeit der Aufhängetechnik

Nachteile: Kartonschnittkante ggf. sichtbar, keine Stabilisierung der Acrylglasplatte

 
     

 

 

           
  Vorschlag für Klein- und Mittelformate  
 

Sandwich aus Acrylglas und Aluverbundplatte

  • Aluminiumverbundplatten, wie z.B. Dibond gibt es in Stärken von z.B. 2,0 mm und 3,0 mm.
  • Diese Platten können Sie vollflächig mit doppelseitiger Klebefolie beziehen (Rollenlaminator) und dann auf die Rückseite des Acrylglasbildes aufkleben.
     

Vorteile: hohe Stabilisierung der Acrylglasplatte, sehr gute Verklebbarkeit der Aufhängetechnik, Produktkombination signalisiert dem Endkunden Wertigkeit

Nachteile: Acrylglas hat einen ca. dreifach höheren Längenausdehnungskoeffizienten als Aluminium, was bei Temperaturschwankungen und größeren Formaten zu Problemen führen kann (Verbiegen, Ablösen).

 
     

 

 

           
 

Info:     Direktdruck versus Folienkaschierung

Unserer Erfahrung nach verhalten sich Direktdrucke hinter Acrylglas oder Mineralglas "stabiler" als Drucke auf Folie oder Fotopapier, die mit Diaklebefolie bildseitig auf Acryl- oder Mineralglas geklebt werden. Hier beeinflussen die Qualität der einzelnen Komponenten, das Zusammenspiel der Komponenten, die gewissenhafte Klebevorbereitung und die korrekte Ausführung der Aufzieharbeiten (z.B. Temperatur, Druck u.a.) die Dauerhaftigkeit des Ergebnisses.


Bitte führen Sie eigene Tests mit den Produkten Ihres individuellen Workflows durch. Nur so können Sie sicher sein, dass alle von Ihnen verwendeten Komponenten miteinander harmonieren und Ihren Kunden langfristig Freude bereiten.